Boho: ein Trend mit interessanter Geschichte
Über den Ursprung des Begriffs und des Stils «Boho» gibt es verschiedene Theorien. Die eine setzt bei den Bohémiens an: Künstlerinnen, Schriftsteller und alle möglichen Freigeister, die sich nicht an stilistische Konventionen hielten und ihre Wohnungen bunt und unkonventionell einrichteten. Eine andere geht auf den Ursprung des Wortes zurück: das englische «Bohemia» für Böhmen. Eine Gegend, in der schon im 15. Jahrhundert viele Menschen als Wandervolk lebten, mit kunterbunten Wagen durch die Lande zogen und offenbar als Symbol für eine unbeschwerte Lebensart standen.
Eine weitere Theorie besagt, der Boho-Design-Stil habe seinen Ursprung im Frankreich des frühen 19. Jahrhunderts, als Künstlerinnen und Bohemiens in die weniger teuren Gebiete von Paris zogen, wo auch die Romani lebten, ursprünglich indisch-stämmige Roma. Auf diese Weise wollten sich die Künstler von den Bourgeois-Erwartungen der Gesellschaft distanzieren und sich andere Ideale suchen.
Neu entdeckt wurde der Stil in den 60er- und 70er-Jahren, wo er je nach Auslegung eng verwandt oder deckungsgleich mit dem «Hippie Chic» war: Damals schon gab es nicht nur wilde Kleidung, sondern auch entsprechende Inneneinrichtungen.
Etwas Hippie, etwas Ethno und noch ganz viel mehr: Boho kombiniert verschiedene Stile zu einem stimmigen Ganzen.
1. Das Boho-Prinzip: ein bisschen von allem – Hauptsache bunt
Egal, wie man die Theorien kombiniert: Der Boho-Stil ist ein bisschen Hippie, ein wenig Weltenbummlerin, eine Spur ewige Kindheit, eine Prise Ethno, ein Hauch Eklektik und ein gewisses Mass an Zufall. Und vor allem ist er eines: so einzigartig wie Sie.
Weil Weltenbummler aus aller Herren Länder Andenken heimbrachten, entstand in ihren Wohnungen ein ebenso lebhaftes wie komfortables «Mix and Match» – knallbunte Decken, naturfarbene Objekte oder Pflanzen aus einem fernen Land. Möbel waren meistens gebraucht, Stühle möglichst bequeme Einzelstücke, die Vorhänge eher schwer. Beleuchtungen waren oft dezentral, es gab also viele kleine statt einer dominanten Lichtquelle, gerne auch Kerzen. Ein Zimmer im Boho-Stil ist ein gemütlicher Ort, an dem man verweilen möchte, um in aller Ruhe zu lesen, zu meditieren, mit Freunden zu reden oder Musik zu hören.
2. Erlaubt ist, was gefällt
Ein Haus, eine Wohnung oder auch ein einzelner Raum im Boho-Stil sollen eine Geschichte erzählen und für die Personen stehen, die dort leben. Es gibt kein richtig oder falsch, kein passend oder unpassend. Sie sind der grösste gemeinsame Nenner des Stils. Erlaubt ist, was Ihnen gefällt.
3. Setzen Sie auf Naturmaterialien
Der Rattan-Stuhl Bohemia (535 Franken) ist ein Hingucker. Dank seines hellen Naturmaterials und den verspielten Formen ist er «Boho» in Reinkultur. Bohemia kann auch draussen stehen, er ist nämlich wetterfest.
4. Ohne Grün geht’s nicht
Für einen authentischen Boho-Stil braucht man Pflanzen. Wer keine Zeit, keine Lust oder keinen grünen Daumen hat, kann auf künstliche Pflanzen setzen, zum Beispiel in Form einer Wanddeko (309 Franken) mit süssen Sukkulenten oder in Gestalt eines an die letzte Japan-Reise erinnernden Kirschbaums (560 Franken).
5. Entspannung, Geborgenheit, Leichtigkeit
Auch «hanging chairs» sind ein Boho-Must. Sie vermitteln Geborgenheit und Leichtigkeit zugleich und sehen dabei grossartig aus. Dieser Hängesessel in Grau ist mit oder ohne Gestell erhältlich, kann also hängen oder stehen, wird auf Wunsch (und gegen Aufpreis) vom Lieferanten montiert, wiegt 25 Kilo, kann 90 Kilo tragen und kostet ab 450 Franken.
6. Der Mix macht’s
Manchmal braucht es nicht viel: Der Duschvorhang, der aus der mexikanischen Malerin Frida Kahlo ein Musik-Groupie macht, stylt Ihr Badezimmer im Handumdrehen auf Boho um. Er misst 180 x 180 Zentimeter und kostet 54.90 Franken.
7. Es darf bunt werden
Die Bohemiens wussten, wie wichtig Entspannung in unserer hektischen Welt ist. Perfekt dafür ist der Pouf Brahmani, benannt nach einem Fluss im Osten von Indien. Er kommt in natürlichen Boho-Farben daher, besteht aus Wolle, Baumwolle und Jute und kostet 199 Franken.
8. Ein Plaid für alle Fälle
Ein Plaid (dieses hier misst 130 x 170 Zentimeter und kostet 49.95 Franken) können Sie vielfältig einsetzen: Es macht sich wunderschön am Boden, verzaubert ein unifarbenes Sofa im Handumdrehen in ein Boho-Teil oder hängt als Boho-Blickfang an der Wand.
9. Beleuchtung? Viele kleine Lichtquellen.
Keine grelle Lampe, sondern viele kleine Lichtquellen: Das macht einen Raum so richtig gemütlich. Wenn es ein bisschen romantisch sein darf, gerne auch mit Kerzen. Dieses zehnteilige Teelichter-Set Wessel von Bloomingville kostet zum Beispiel 54.90 Franken.